Planebruch, Cammer. Manch ein Ortsvorsteher im Fläming dürfte mit einem tränendem Auge auf die Gemeindevertretung Planebruch schauen. Während sich viele Dörfer einen Spielplatz nicht leisten können, will man in Planebruch auf mindestens 25.000 Euro verzichten, die von den Bauherren im B-Plan-Gebiet von Cammer für einen Spielplatz zu zahlen sind. Bislang sind schon 11.000 Euro für diesen Zweck eingezahlt worden, laut Beschlussvorschlag soll das Geld an die Bauherren zurückfließen.
“Statt zu zeigen, dass die Kommune kinderfreundlich ist und einen Spielplatz zu errichten, will man trotz klammer Kassen und Haushaltssicherungskonzept auf den bei der Erstellung des B-Plan in den 90-er Jahren vorgesehenen Spielplatz verzichten, für mich gänzlich unverständlich, vor allem, da sich mindestens eine der dort lebenden Familie darauf verlassen hat”, kritisiert der Gemeindevertreter Andreas Koska (Bü90/Die Grünen).
Er lässt auch das vorgetragene Argument, dass es einen Spielplatz im Gutspark gibt nicht gelten. “Die Kinder der Bauherren und der benachbarten Häuser könnten hier spielen und müssten nicht die stark befahrene Landesstraße queren, um zu einem Spielplatz zu gelangen. Cammer verträgt auch zwei Spielplätze”, sagt Koska.
In einer Antwort auf seine Anfrage betont die Amtsverwaltung, dass mit dem schon angefallenen Geld ein Großspielgerät und zwei kleine samt Aufstellung finanziert werden könnten. Würde man die von den Bauherren eingezahlte Summe als Eigenanteil nutzen und eine Förderung beantragen, käme ein Vielfaches an Kapital zusammen und es wäre die Errichtung eines größeren Spielareals möglich.
Der vorliegende Beschlussvorlage wurde bereits in der vorletzten Gemeindevertretersitzung zugestimmt. Da jedoch Bürgermeister Ulf Dingelstaedt aktiv an der Beratung beteiligt war und er einer der Nutznießer der Rückzahlung seine würde, wurde der Beschluss zurückgenommen und wird am kommenden Montag, dem 18.11.2019 bei der GV-Sitzung um 19.00 Uhr in Oberjünne noch einmal beraten. Dabei soll der B-Plan geändert werden, auf den Spielplatz verzichtet und die regressiven Vorschriften für den Zaun- und Dachbau gestrichen werden.
“Es ist richtig die strengen Vorschriften zu lockern, auf den Spielplatz sollten wir nicht verzichten”, betont noch einmal Koska. Nach über 20 Jahren relativen Stillstands füllt sich jetzt das Wohngebiet, so dass die Gemeinde eine weitere Erschließung finanzieren und die Erschließungstraße bauen muss, um Grundstückzufahrten errichten zu können.
Jetzt können Sie sich die Antwort der Amtsverwaltung auf die Anfrage von Andreas Koska … … als PDF herunterladen!
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