Deutsch Bork: Neues Feuerwehrhaus und besseres Feuerwehrfahrzeug

Anzeige (Für mehr Informationen bitte anklicken)
Lass dich inspirieren! Besuche unsere Extra-Seite voller Geschichten zum Klimawandel!

Deutsch Bork. Detlef Köppen bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Deutsch Bork durfte nämlich am vergangenen Freitag den symbolischen Schlüssel für das Feuerwehrgerätehaus von Amtsdirektor Marko Köhler, der ihn vorher von Architektin Kornelia Stephan erhalten hatte, in Empfang nehmen.

Besseres Einsatzfahrzeug aus Cammer

Zusätzlich gab es von den Kameraden aus Cammer den Schlüssel für ein, wenn auch nicht neues, so doch besseres, Einsatzfahrzeug. Diese hatten ein neues Fahrzeug bekommen, so dass das vorherige nun den Kameraden aus Deutsch Bork zur Verfügung steht. „Wir haben es zehn Jahre gehegt und gepflegt, nur um es bei Euch unterstellen zu können“, schmunzelt deren Wehrleiter Ulf Dingelstaedt. Die Ausstattung in Deutsch Bork war mit ein Grund, warum die Kameraden oft nicht mitalarmiert wurden, sie war einfach für die neuen Verhältnisse nicht ausreichend.

Bisher fast nur im eigenen Ort im Einsatz

Deutsch Bork, Feuerwehr, Detlef Köppen, Marko Köhler
Detlef Köppen, Marko Köhler

Ebenso fehlte ein vernünftiges Gebäude. „Heute geht ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung“, so Detlef Köppen in seinen Ausführungen. Früher habe man sich fast ausschließlich um den eigenen Ort gekümmert. Die Spritzen wurden mit dem Trecker oder sogar per Hand gezogen. Als man dann endlich den Barkas bekam, um zu Einsätzen fahren zu können, passte der nicht in das alte Gerätehaus. Also wurde kurzerhand ein Loch in den Giebel geschlagen und das Auto quer eingeparkt. Um die FFW in Deutsch Bork zu erhalten, waren auch die Feuerwehrleute gefragt. Ausbildungtechnisch war man auf dem Stand der DDR. Also haben 15 Kameraden 2005 ihre Ausbildung noch einmal neu gemacht. Aber die Einsätze bleiben wegen der veralteten Technik trotzdem aus. „Mit einem museumsreifen Barkas kann man eben keinen Blumentopf gewinnen“, so Köppen. Immerhin konnte man einmal zehn Autos auf einen Schlag überholen – an der geschlossenen Schranke in Brück. Mit Einsatzsignal darf man nämlich bis ganz nach vorn fahren. Diese Anekdote rief ein großes Lachen unter den Zuschauern hervor. Also wurde um ein neues Fahrzeug gekämpft. Nicht ohne Unkenrufe. Die brauchen ein neues Spielzeug für ihr Hobby, war teilweise zu hören. Dem widerspricht der Wehrleiter jedoch vehement. „Die Feuerwehr ist gemeinnützig, Feuerwehrleute sind aus Überzeugung dabei“ korrigierte Detlef Köppen. Nun können die Deutsch Borker Kameraden ihren 85. Geburtstag mit einem neuen Auto feiern. Barack Obama hätte wohl gesagt: Yes we can, Angela Merkel: wir schaffen das. In Deutsch Bork heißt es einfach: na siehste, geht doch!

Neues, teures Gerätehaus

Deutsch Bork, Feuerwehr,. Marko Köhler, Kornelia Stephan
Marko Köhler, Kornelia Stephan

Die Kosten des neuen Gerätehauses belaufen sich auf etwa 570.000 Euro. So ganz genau kann man es noch nicht sagen, da noch nicht die gesamte Abrechnung fertig ist, so Amtsdirektor Marko Köhler. Erste Überlegungen für ein neues Gebäude gab es vor etwa zehn Jahren. Als 2013 der Beschluss zu Bau neuer Gerätehäuser in Gömnigk und Deutsch Bork gefasst wurde, ging man noch von Kosten in Höhe von 50 bis 80.000 Euro aus. Als 2017 der Beschluss zum Bau anstand, waren es schon 477.000. Dafür kamen 75.000 Euro aus dem Kreisentwicklungsbudget und 211.000 Euro Landesmittel. Auch beim Bau ging nicht alles so ganz nach Plan, wie Architektin Kornelia Stephan berichtete. Viele Fachplaner waren erforderlich, 17 Firmen kamen auf der Baustelle zum Einsatz. Davon etwa die Hälfte direkt aus der Region. Jedoch machten die vollen Auftragsbücher der Firmen es nicht leicht, die passende zu finden. Manchmal gab es nur ein Angebot auf eine Ausschreibung. Auch kann sich Kornelia Stephan nicht erinnern, schon einmal eine Baubesprechung ohne Rohbaufirma gemacht zu haben. Diese war noch anderweitig beschäftigt. Ebenso schwer war es den Bauleuten bei 35 Grad im Schatten zu vermitteln, dass der Winter vor der Tür steht und man sich ranhalten müsse. Auch jetzt fehlt noch einiges im Innenbereich, das wird aber schnellstmöglich nachgeliefert und eingebaut. Besonders freut sich die Architektin, dass das alte Gerätehaus stehen bleiben konnte.

Endlich mal positives Zusammentreffen

Deutsch Bork, Feuerwehr, Pfarrer Stefan Baier
Pfarrer Stefan Baier

Auch Marko Köhler sind Angst, Kälte und Dunkelheit nicht fremd, hat er doch selbst viele Jahre in Uniform gedient, wenn auch nicht bei der Feuerwehr. Wichtig sei immer die richtige Ausrüstung, um den Bürgern Hilfe leisten zu können, betonte er noch einmal. Das sei auch die Aufgabe eines Landespfarrers für Notfallseelsorge. In diesem Bereich ist es Stefan Baier. Bisher sind beide eher immer bei emotional negativen Ereignissen aufeinander getroffen. „Heute ist es erstmals ein positives Ereignis“, so Marko Köhler. Das bestätigte auch Stefan Baier. „Jedes Dorf hat zwei Gebäude mit einem großen Turm, die Kirche und die Feuerwehr mit ihrem Schlauchturm“, so Baier. Das neue Gebäude sei extrem wichtig, denn die Feuerwehr ist so etwas wie Zweitfamilie. Außerdem brauche man einen Raum für Kameradschaft, Lachen und mitunter auch Schweigen. Sein Gebet und Segen für die Kameraden wurde mit einem gemeinsamen „Amen“ beendet.

Auf dem Fahrrad vorbeigeschaut

Deutsch Bork, Feuerwehr, Kathrin Schneider
Kathrin Schneider

Auch Infrastrukturministerin Kathrin Schneider ließ es sich nicht nehmen, den Kameraden die Grüße aus dem Landtag zu überbringen. „Die Feuerwehr ist die einzige, die Pflichtaufgaben im Ehrenamt wahrnimmt“, betonte sie in ihren Worten. Deshalb sei jeder Euro ein gut investierter Euro. Das sieht auch Eveline Vogel vom Landkreis Potsdam-Mittelmark so und regte an, dass sich Deutsch Bork am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligen sollte. Auch Günter Baaske freut sich, dass das neue Gerätehaus endlich steht. „Du kommst doch sonst immer mit den Fahrrad“, wurde er begrüßt, als er am Freitag mit dem Motorrad vorfuhr. Und tatsächlich waren die Gespräche über ein neues Gebäude auf diesem Wege entstanden. Günter Baaske war auf einer Radtour und traf die Feuerwehrleute in Deutsch Bork vor ihrem alten Gerätehaus bei einem Hopfengetränk an. „Wir brauchen ein neues Gebäude“ erklärten sie Günter Baaske. Dieser versprach Hilfe.

Deutsch Bork, Feuerwehr, Günter Baaske
Günter Baaske

Grüße überbrachten ebenfalls Lokalpolitiker, Bürgermeister und Freunde der Kameraden. Schließlich gab es auch noch eine vorgezogene Bescherung für die Kameraden. Viele befreundete Wehren kamen mit Geschenken. Aber eins hatte auch Detlef Köppen noch für seinen Amtsbrandmeister. Dieser bezieht demnächst ein neues Büro und kann sich nun ein Foto des alten Barkas aufhängen. Aber nicht einfach nur ein Foto. Es wurde aufgenommen, als das Gefährt mal wieder nicht anspringen wollte und alle mit vereinten Kräften anschoben. Und jetzt trägt der Barkas einen besonderen Aufkleber: Nach diesem Tag gehe ich in Rente. In Rente gehen die Frauen des Deutsch Borker Chores jedoch noch lange nicht. Sie umrahmten die feierliche Übergabe des Gerätehauses mit Liedern, die teilweise auf ihr Dorf umgedichtet wurden.

Deutsch Bork, Feuerwehr, Barkas
Der alte Barkas

Visits: 413

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.