Feuerwehr Gömnigk bei Frühjahrstagung 2019 des Fachausschusses Traditionspflege

Am 6. April fand die Frühjahrstagung des Fachausschusses Traditionspflege im Landesfeuerwehrverband Brandenburg statt. Eingeladen hatte diesmal die Freiwillige Feuerwehr Beelitz anlässlich des frisch bezogenen Neubaus der Feuerwache dort.

Zunächst begrüßte der Fachausschussleiter Patrick Richter eine Rekordzahl an Gästen. Seitens der Stadt oder der Wehrführung war leider niemand zur Begrüßung erschienen, so begann Wolfgang Kotsch mit der Zusammenfassung der über 120-jährigen Feuerwehrgeschichte seiner Heimatstadt Beelitz. Aus seiner Hand stammt auch die Festschrift (eigentlich ein Buch) zum 120-Jährigen im Jahre 2016.

  

Detlef Nase schloss mit Teil zwei seine Vortragsreihe zum „Einachslöschfahrzeug“ ab. Ursprünglich bestand die fahrbare Löschtechnik aus Handdruckspritzen. Diese wurden meist von Pferden gezogen, im Zweifel oder wenn nicht zu groß, auch von Menschenhand. Mit dem Aufkommen des Automobils wurden selbige auch gern genommen. Begünstigt wurde dies durch eine Änderung des KFZ-Steuerrechts, als besonders hubraumstarke Fahrzeuge erheblich höher besteuert wurden als zuvor. Da die Feuerwehren von der Steuer befreit waren, standen dort reichlich großmotorige PKW zur Verfügung. Parallel wurde der Löschanhänger immer weiter entwickelt und mit immer mehr Technik vollgestopft. Dies führte oft dazu, dass das Gespann –vorne der PKW mit der gesamten Löschmannschaft und hinten der Anhänger mit der ganzen Technik- hoffnungslos überladen war. In logischer Folge baute man die Technik auf’s Zugfahrzeug, und damit war der Grundstein gelegt für die Löschfahrzeugpalette, wie wir sie heute kennen.

Stefan Schröter zeigte auf, welche Archive in Brandenburg dem Feuerwehrchronisten nützlich sein können. Gerade für größere Wehren oder Ereignisse bieten sich weitere Wege neben dem Kreis- oder Landesarchiv an.

Sodann gab Patrick Richter einen Überblick über Feuerwehrauszeichnungen von der preußischen bis zur heutigen Zeit. Die Zahl der gestifteten Ehrungszeichen hat ja gerade in letzter Zeit fast explosiv zugenommen.

Walter Ehle ging als ältestes Mitglied des Fachausschusses auch am weitesten in der Geschichte zurück. Sein Thema war die Entwicklung des Brandschutzes in Brandenburg, hier ging es vor allem darum, wie Brandschutz und Feuerbekämpfung organisiert waren, bevor es Feuerwehren gab.

Zum Abschluss führte Patrick Richter in das Jahresthema „Die Brandschutzeinheiten der DDR“ ein und suchte Mitstreiter für diesbezügliche Vortragsthemen.

In der Mittagspause war Zeit, einige historische Fahrzeuge zu bestaunen. So hatte Beelitz die Handdruckspritze von 1901 und ihren Garant 30K von 1956 vorgefahren. Ehemals aus der Feuerwehr Lehnin kam der Magirus Deutz Rundhauber 120 D Baujahr 1961, der jetzt  in den pflegenden Händen von Wolfgang Kotsch ist. Die Ortswehr Zauchwitz begeisterte mit ihrem Granit 27 aus dem Jahre 1952 und Deutsch Bork war mit dem immer noch im Einsatz befindlichen Barkas B 1000 angereist.

Interessierte konnten zum Ende der Veranstaltung noch an einer Führung durch den Neubau teilnehmen. Wer die alten Räumlichkeiten auf dem Bauhof kennt, sieht, welchen Quantensprung die Beelitzer Wehr mit dem neuen Gebäude gemacht hat.

Kai Fröhlich

Freiwillige Feuerwehr Gömnigk – Öffentlichkeitsarbeit

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