Beelitz führt erstmals generelle finanzielle Entschädigung für Feuerwehrleute ein

Stadt Beelitz. Feuerwehrleute, die in den Ortswehren der Stadt Beelitz aktiv sind, sollen künftig auch finanziell entschädigt werden. Mindestens 50 Euro pro Jahr und zehn weitere Euro pro absolviertem Einsatz sind geplant. Das ist Teil einer neuen Aufwandsentschädigungssatzung für die Feuerwehr, die von den Stadtverordneten am 2. April beschlossen werden soll. Der Hauptausschuss hat dem Entwurf der Stadtverwaltung bereits einstimmig sein Einvernehmen erteilt.

„Wir wissen, in welche Gefahren sich unsere Kameradinnen und Kameraden immer wieder begeben, wie viel Zeit sie für ihr Ehrenamt opfern – und was es für das Privatleben bedeutet“, erklärte Bürgermeister Bernhard Knuth. Bei der Festlegung der Pauschalen hat sich die Verwaltung an den umliegenden Kommunen orientiert. „Wir sind mit unserer Satzung im oberen Bereich“, so der Bürgermeister weiter.

Bislang hatten nur Feuerwehrleute in leitender Funktion, also Stadt– und Ortswehrführer sowie ihre Stellvertreter und die Jugendwarte einen Anspruch auf eine finanzielle Aufwandsentschädigung, die nach Einwohnerzahl des jeweiligen Ortsteils gestaffelt war und maximal 55 Euro pro Monat betrug. Solche Unterschiede werden in Zukunft nicht mehr gemacht: Rückwirkend zum 1. Januar, sollten die Stadtverordneten den Beschluss fassen, erhalten alle Ortswehrführer 70 Euro, ihre Stellvertreter 60, die Ortsjugend– und Kinderwarte jeweils 20 und ihre Stellvertreter 15 Euro im Monat. Mehr Entschädigung gibt es auch für die Stadtwehrführung: Der Stadtwehrführer und sein Stellvertreter erhalten laut neuer Satzung 105 Euro, Geräte-, Funk– und Kleiderwart erhalten 70 Euro, der Stadtjugendwart 30, der Stellvertreter 25.

Für die Einsatzkräfte sollen je nach Dienst– und Ausbildungsgrad 50 Euro (Truppmann I) bis 80 Euro (Gruppen– und Zugführer) pro Jahr zur Verfügung gestellt werden – ein Novum. 20 Euro erhalten darüber hinaus Einsatzkräfte, die sich zum Atemschutzgeräteträger qualifiziert haben und mindestens elf Monate im Jahr einsatzbereit sind. „Bei über 400 Einsätzen im Jahr ist das absolut gerechtfertigt“, so der Bürgermeister. Wobei Voraussetzung ist, dass mindestens 60 Prozent der Dienst– und Ausbildungsstunden absolviert werden.

„Das geht mir aber nicht weit genug“, erklärte Knuth, der den Satzungsentwurf noch einmal ergänzt hat: Zusätzlich sollen die 10 Euro pro Einsatz und acht Euro pro Stunde bei Brandwachen ausgezahlt werden. „Die Brandwachen werden immer bedeutsamer und sollen dadurch attraktiver gemacht werden.“ Aus den Reihen der Abgeordneten kam durchweg Zustimmung.

Wie wichtig die Arbeit der Feuerwehrleute ist, hatte sich am 18. März gezeigt: Am Morgen war in der Straße des Aufbaus eine Wohnung in Brand geraten. Zur Brandbekämpfung waren Löschzüge aus Beelitz, Fichtenwalde und Buchholz angerückt. „Es war eine super Zusammenarbeit – unter den Ortswehren, aber auch mit der Verwaltung, der Polizei und dem Rettungsdienst“, berichtete Stadtwehrführer Mathias Jahn. Da das Gebäude evakuiert werden musste, wurde aus dem Einwohnermeldeamt eine Liste der dort gemeldeten Bewohner zur Verfügung gestellt, die Stadt stellte den Ratssaal für die Unterbringung der Anwohner zur Verfügung, die städtische Küche übernahm die Versorgung mit Essen. Bis auf die Brandwohnung konnten aber am Nachmittag die meisten Wohnungen wieder genutzt werden. Verletzt wurde niemand.

Dass die Feuerwehr so schnell reagieren konnte, hänge auch mit der verbesserten Tageseinsatzbereitschaft zusammen: Mittlerweile sind neben den Angestellten des Bauhofes, die größtenteils ehrenamtlich in der Feuerwehr engagiert sind, in der Verwaltung Stellen für Feuerwehrleute geschaffen worden – neben dem Sachbearbeiter Brandschutz auch der Stadtgerätewart. „Dadurch hat sich die Einsatzbereitschaft schon im vergangenen Jahr merklich verbessert“, berichtete der Stellvertretende Stadtwehrführer Sebastian Klamt.

(Thomas Lähns)

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