Ortsspaziergang, Prützke, Kloster Lehnin

Ortspaziergang durch Prützke zeigte Potentiale und offenbarte Wünsche der Einwohner

Anzeige (Für mehr Informationen bitte anklicken)
Lass dich inspirieren! Besuche unsere Extra-Seite voller Geschichten zum Klimawandel!

Prützke. In der Gemeinde Kloster Lehnin fragt man sich derzeit, „wer ist Kloster Lehnin?“ Um das herauszufinden, werden regelmäßig Ortsspaziergänge durchgeführt, bei denen die Einwohner ihren Ort noch mehr kennen lernen und ihre Sicht der Dinge sagen können. Am letzten Wochenende führte ein solcher Spaziergang durch das Zauche-Dorf Prützke. Fast 30 Prützker folgten der Einladung.

Ortsspaziergang, Prützke, Kloster LehninDabei konnten Sie ihren Ort ungewohnt ruhig genießen. Durchgangsverkehr zur Bundesstraße 102 gibt es wegen der dortigen Bauarbeiten nicht, was Einwohner mit „wir genießen den größten Radweg der Region“ zustimmend quittierten. Der Weg führte die Spaziergänger zunächst vom Gemeindehaus über die Neue Straße zum Ortsrand. „Hier könnten neue Häuser entstehen“, zeigte Ortsvorsteher Frank Wetzel auf eine freie Fläche. Bisher gibt es ca. 560 Einwohner. „Prützke ist gefragt“, ergänzte Wetzel, „auch in den Blöcken gibt es seit deren Sanierung höchstens drei Wochen Leerstand.“

Weiter führte der Spaziergang über Dorflage und Altes Dorf zur Kirche. An einem unbebauten Dreieck ausgerechnet an der Waldstraße bedauerten fast alle teilnehmenden Einwohner, zum Beispiel Yvonne Wierschke, dass die alten Akazien verschwunden sind. Nach einem Sturm mussten diese entfernt werden. Auch weiter die Straße entlang wurden Wünsche geäußert. Offenbar zeigen die Entwässerungsrohre auf die Straße. „Da sollte sich mal jemand drum kümmern“, meinten viele.

Ortsspaziergang, Prützke, Kloster Lehnin, Kirche, Alte Schule
Alte Schule und Kirche
Ortsspaziergang, Prützke, Kloster Lehnin
Durch diese heute enge Gasse passten früher Fuhrwerke.

Neben der Kirche steht die alte Schule. Jürgen Wierschke ist hier noch zur Schule gegangen. „Damals“, erinnerte er sich, „haben wir in der unweit gelegenen Kneipe, sobald der Wirt eingeschlafen war, immer selbst gezapft, Fassbrause natürlich.“ Früher spielten die Kinder auf an der Kirche herumliegenden Steinen, bis jemand herausfand, dass das Bestandteile eines Denkmals sind. Heute steht die Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege wieder vor der Kirche. In der Kirche werden viele Erinnerungen wach, so auch bei Bärbel Meier. Vor allem wünscht sie sich wieder mehr Leben in der Kirche:

„Gelegentlich finden hier Konzerte statt, aber da könnte man mehr machen.“

Immerhin ist die Kirche beheizbar. Meier selbst organisiert seit neun Jahren ein monatliches Treffen für die Senioren im Gemeindehaus. Als sie in Rente ging, wollte sie unter Menschen bleiben:

„Auf der Straße sah man ja niemanden mehr.“

Ortsspaziergang, Prützke, Kloster Lehnin, Kirche Prützke
Kirchturm: Hier muss regelmäßig die Uhr gestellt werden.

Bevor es in die Kirche hinein ging, zeigte Wetzel auf die Turmuhr:

„Ich suche noch jemanden, der einmal im Monat die Uhr stellt.“

Tatsächlich fand sich unter den Spaziergängern jemand. Mario Kirstein kann sich diese Aufgabe durchaus vorstellen:

„Wenn schon eine Uhr drauf ist, sollte sie auch einigermaßen richtig funktionieren.“

Ortsspaziergang, Prützke, Kloster Lehnin
In dem Schlauchturm knutschte früher die Jugend.

Seinen Abschluss fand der Spaziergang im Gemeindehaus. Hier konnten alle Interessierten auch einen Fragebogen ausfüllen, den Manuela Hadler austeilte. Sie ist Sachbearbeiterin für Tourismus, Kultur und Internet in der Gemeinde Kloster Lehnin und hatte die Idee zu diesen Ortsspaziergängen. Die Ergebnisse sollen in eine Tourismuskonzeption der Gemeinde einfließen. Außerdem konnten gleich vor Ort Probleme angesprochen werden. Yvonne Wierschke hatte dazu einen Wunschzettel ihrer Tochter mitgebracht, die zuvor durch Prützke gelaufen war und notiert hatte, was sie sich anders wünscht (siehe Artikelfoto). Zum Beispiel sollte es vor der Kirche gepflegter aussehen.

Parallel konnten sich die Teilnehmer in den Räumen umsehen. Die Bibliothek bietet gut sortiert Lesemöglichkeiten nicht nur für die Prützker. Sie ist eine von nur noch zwei Bibliotheken in Kloster Lehnin. Unten im Keller zeigte Vereinsvorsitzender Jörg Drygalla die Schießanlage des im Jahr 2004 gegründeten Schützenvereins Prützke e.V. Nebenan zeigte die Feuerwehr ihre beiden Einsatzfahrzeuge. Die Gerätehalle war im Jahr 2000 angebaut worden.

Der nächste Spaziergang findet am 16. März ab 14 Uhr in Nahmitz statt.

Weitere Berichte über die Spaziergänge in Kloster Lehnin:

Visits: 12

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.