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Spaziergang durch Netzen

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Netzen. Trotz des trüben, nassen Wetters kamen am letzten Samstag fast 40 Netzener zum Ortsspaziergang durch ihre Gemeinde. Organisiert wurde er vom Ortsbeirat. Ortschefin Doris Triebsch führte gemeinsam mit Naturführer Lutz Manzke die Wanderung an den Netzener See an. Sie reihte sich in eine ganze Reihe ähnlicher Spaziergänge ein, die die Gemeinde Kloster Lehnin seit letztem Jahr organisiert. Manuela Hadler, eine der Initiatorinnen und Sachbearbeiterin für Tourismus, Kultur und Internet der Gemeinde, sucht dabei die Mitarbeit der Einwohner an der Tourismuskonzeption der Gemeinde:

„Wer wüsste besser als die Einheimischen, was es in ihren Orten zu entdecken gibt.“

Aber auch diese können auf den Spaziergängen Neues entdecken, wie Triebsch feststellte:

„Selbst Alteingesessene kommen zu mir und sagen, dass sie das noch gar nicht gewusst hätten.“

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Doris Triebsch

Für Netzen war es bereits der zweite Spaziergang dieser Art. Beim ersten Spaziergang im Oktober letzten Jahres wurde vor allem der Ort selbst erkundet. Diesmal ging es vom Gemeindehaus zunächst in ein Waldstück, das eine mit Holz eingefasst Quelle verbirgt (siehe Artikelbild). Zu dieser Quelle haben sich die Netzener Landfrauen sogar eine eigene Sage ausgedacht. Nach der verliebte sich ein junges Mädchen verbotenerweise in einen der von Lehnin her vorbeikommenden Mönchen. Beide schwörten, dass ihre Liebe so rein wie das Wasser einer Waldquelle wäre. Trotzdem wurden sie eingesperrt und sollten vor Gericht gestellt werden. Sie wurden befreit, und am nächsten Tag entdeckten Kinder die Quelle.

Lutz Manzke
Lutz Manzke

Weiter führte der Ortsspaziergang über die Felder bis zum Emster Kanal und zum Netzener See und zurück über den alten Ziegeleihafen, den Einstich, und die alte Lore, die an die Vergangenheit von Netzen als bedeutenden Ziegeleistandort erinnert. Immerhin gab es in Netzen neben verschiedenen Tonerdelöchern zwei Ziegeleine mit insgesamt drei Ringöfen, von denen jedoch nicht viel mehr als ein Schutthaufen zu sehen sein soll. Aufgrund des schlechter werdenden Wetters führt die Wanderung nicht mehr direkt bis zu deren Standort.

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Imbiss am Netzener See

Da wo der Emster Kanal den Netzener See verlässt war zwischendurch ein kleines Picknick mit Kaffee, Punsch und Glüchwein sowie selbstgebackenen Kuchen aufgebaut. Eine gute Gelegenheit, sich mit Freunden und Bekannten auszutauschen. Vor Ort erzählte Manzke viel über die heimische Flora und Fauna, vor allem über die Bieber. Tatsächlich waren nur ein Stück weiter Bissspuren an einigen Bäumen zu sehen.

Noch ein wenig weiter auf dem laut Triebsch “romantischsten Weg von Netzen” watschelte ein junger Schwan über das Eis auf die Wandergruppe zu, vermutlich in der Hoffnung, auf ein paar Leckerbissen.

Netzen, Netzener See
Romantischer Weg bei Netzen

Zum Abschluss des zweieinhalbstündigen Spazierganges freute sich nicht nur Hadler, „dass auch ohne große Werbung so viele gekommen sind, um ihren Ort neu zu entdecken.“ Das Format, die Orte von Kloster Lehnin bekannt zu machen, scheint zu funktionieren. Schließlich sind die Einwohner die besten Werbeträger ihres Ortes. Triebsch stellte fest, dass es noch so viel mehr in Netzen zu entdecken gäbe und versprach, einen dritten Spaziergang zu planen.

Der nächste Spaziergang in Kloster Lehnin findet am kommenden Samstag ab 14:30 Uhr in Damsdorf statt. Gäste sind gern gesehen.

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